Haben Sie noch Fragen? Kontaktieren Sie uns:

Blog

Die Kunst des Beteiligungsdesigns

effizient, partizipativ, zukunftsorientiert

Was ist Beteiligungsdesign? 

Beteiligungsdesign ist das bewusste und gezielte Planen partizipativer Entscheidungsprozesse – vom ersten Erkennen eines Bedarfs bis hin zu einer verbindlichen Entscheidung für alle Beteiligten.

Mein Ansatz basiert auf drei zentralen Fragen: 

1. Welche Schritte braucht es für einen erfolgreichen Prozess? 

2. Wer wird wann in welchen Schritt eingebunden? 

3. Welche Methoden eignen sich, um die Beteiligung effizient und zielgerichtet zu gestalten? 

Beteiligungsdesign berücksichtigt wichtige Informationen über die Zielgruppe sowie die zeitlichen, finanziellen oder organisatorischen Rahmenbedingungen. Außerdem wird die Relevanz der Entscheidung bedacht.  Ziel ist, Prozesse so zu gestalten, dass sie transparent, effektiv und umsetzbar sind. 

Warum ist Beteiligungsdesign wichtig? 

Beteiligungsdesign bietet Organisationen die Werkzeuge, um Beteiligung bewusst zu planen und nahtlos in ihre Prozesse zu integrieren. Es schafft Strukturen, die Partizipation gezielt fördern, anstatt sie dem Zufall zu überlassen. Es bündelt Kompetenzen, die für die Zukunft jeder Organisation entscheidend sind.

Allzu oft wird das Einbeziehen der relevanten Zielgruppen zu kurzfristig und  unvorbereitet umgesetzt. Das führt zu enttäuschenden Ergebnissen und weckt Widerstand bei den Zielgruppen, sich zukünftig einzubringen.

In einer Gesellschaft, in der das alte Paradigma von „Führen und Folgen“ an Bedeutung verliert, braucht es durchdachte Beteiligungsprozesse, die auf Sinnhaftigkeit, Augenhöhe und Commitment setzen. Erst dann fördern die Prozesse Zusammenhalt, reduzieren Widerstände und stärken die Umsetzungsfähigkeit – ob im Team, in der Abteilung, bereichsübergreifend, im Verein oder in der Zivilgesellschaft.

Beteiligungsdesign auf Basis des Systemischen Konsensierens

Alle Entscheidungsverfahren – ob Mehrheitsentscheid, Konsens, Konsent (auch als Integrative Entscheidungsfindung bekannt) oder Systemisches Konsensieren – beeinflussen die Dynamik innerhalb der Gruppe und prägt die Logik des gesamten Prozesses. Daher sind sie ein zentrales Element des Beteiligungsdesigns.

Das Systemische Konsensieren (SK) ist das jüngste dieser Verfahren. Es vermeidet die Nachteile des Mehrheitsentscheids und ist deutlich vielseitiger einsetzbar als Konsens oder Konsent. SK ist derzeit das einzige (mir bekannte) Verfahren, mit dem auch stark heterogene Gruppen oder Gruppierungen zu integrativen, tragfähigen Lösungen geführt werden, auch wenn sie keine gemeinsamen Ziele verfolgen.

In den letzten Jahren hat sich das SK-Prinzip von einem Verfahren hin zu einem umfassenden Werkzeugkasten weiterentwickelt, der zahlreiche methodische Bausteine bietet. Zusammen mit den Möglichkeiten der Digitalisierung lassen sich damit Entscheidungsprozesse präzise, flexibel und effektiv gestalten – passgenau für jede Herausforderung.

Warum eine neue Weiterbildung? 

„In einer Welt, die zunehmend fragmentiert und chaotisch erscheint, haben Führungskräfte, die Beteiligung, Ausrichtung und Sinn schaffen können, mehr Erfolg. […] Da die Welt nach mehr Inklusion und Gleichberechtigung ruft, müssen die Führungskräfte von morgen auch Facilitator:innen sein.“

So wird Vinay Kumar, Vorsitzender der International Association of Facilitators, im Artikel „Facilitation Skills Just Might Be The Best Kept Leadership Secret” zitiert.

Diese Aussage berührt mich, denn sie bringt genau auf den Punkt, was ich in den letzten Jahren selbst beobachtet habe.

Mit der Begeisterung für das Systemische Konsensieren wächst auch das Interesse an fundierten Moderationskompetenzen – oder, wie ich es lieber nenne, an der Kunst der gezielten Gestaltung von Beteiligungsprozessen. SK bietet leicht verständliche und greifbare Werkzeuge, die den Wandel von einem hierarchischen „Ansagen und Folgen“ hin zu geteilter Führungsarbeit, Servant Leadership und echter Zusammenarbeit auf Augenhöhe, erleichtern. 

Doch meine Erfahrung zeigt auch, dass „reine“ SK-Seminare, selbst die fünftägige Fortbildung „Moderieren mit SK“, Grenzen haben. Viele Teilnehmende waren so vertieft in den Paradigmenwechsel beim Entscheiden, dass kaum Raum blieb, um die weiteren Möglichkeiten von Beteiligungsdesign wirklich zu erfassen. Die Vielfalt an Prozessen, die ich vermitteln wollte, sprengte oft den zeitlichen Rahmen – und nicht selten das Aufnahmevermögen. 

Erst als ich Beteiligungsdesign zum Kern einer eigenen Weiterbildung machte, gelang es, dieser Kunst den Raum zu geben, den sie verdient. Jetzt können Lernende schrittweise und in einem angenehmen Tempo an die Komplexität herangeführt werden, die sie später in ihrer Arbeit als Beteiligungsdesigner:innen erwartet. So wird eine Basis geschaffen, auf der nicht nur SK, sondern auch umfassendere Beteiligungskonzepte souverän gemeistert werden können.

Sind Sie an der Ausbildung interessiert? Hier entlang.